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Interview mit ````FLO DAUNER````

by ROP 2008. 5. 19.
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INTERVIEW MITFLO DAUNER



Flo Dauner, Schlagzeuger der Fantastischen Vier, Trommler bei Paul van Dyke ... ein faszinierender Schlagzeuger, der mir auf meine Frage "War das grade mit Doppelfussmaschine?" ein klares grinsendes "Das geht auch ohne!" als Antwort gab. Er weiss wie man mit wenig Mitteln grooved und einen mitreissenden Beat erzeugen kann. Drumpress.com traf Flo Dauner zusammen mit Roland Peil in Wunsiedel, bei einem Auftritt der Fantastischen Vier. Sowie bei dem MEINL Drum Festival in Gutenstetten und verganenes Wochenende bei einem Auftritt der Fantastischen Vier in der Arena Halle Leipzig.

Das Duo Dauner und Peil ist für Schlagzeuger ein wahrer Hörgenuss,

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an FOUR Artists, Flo Dauner, Roland Peil, Thomas Tiesler, die gesamte Fantastischen Vier Crew und natürlich an die Fantastischen Vier selbst.



Ersteinmal vielen Dank für deine Zeit.

Momentan bist du ja wieder mit den Fantastischen Vier on Tour und gegen Ende des Jahres im August noch in den USA, Paul van Dyke.

Ich hab gelesen dass du mit 2004 mit Sarah Brighton 46 Auftritte in 3 ½ Monaten absolviert.

Ja wir haben insgesamt 100 Auftritte in 8 Monaten aber wir waren in Amerika 10 Wochen und es war Wahnsinn in 2 ½ Monaten 50 Shows.

Wie ist es für dich wenn du soviele Länder bereist hast, macht das Reisen noch Spass?

Schon, also Reisen grundsätzlich macht mir schon Spass, und bei der Brightman Tour war alles auch Gott sei dank sehr großzügig geplant, da es so eine große Tour war und sie auch nicht jeden Tag singen kann, war es schon so das wir immer einen Gig und einen Reisetag hatten meistens und dann machts Spass. Das was keinen Spass macht ist, wenn man wirklich schnell in kürzester Zeit in viele Länder muss mit Deface hab ich das die letzten Jahre oft gemacht. Bei Festivals im Sommer hat man in 2 Tagen 3 Gigs und im Ostblock mit 10 mal umsteigen, flughafen, bahnhof.... du kommst da echt heim und weißt nichts mehr und nur noch von irgendwelche Flughäfen ... aber grundsäzlich macht das super Spass. Manchmal ist es bisschen anstrengend aber so gesehen ist alles anstrengend.

Viele Länder, viele verschiedene Eindrücke - hat dich ein Land besonders fasziniert?

Nicht wirklich ich bin gerne in Asien, da gibt’s auch noch viel zu sehen und da war ich noch nicht in allen L ändern. Und in S üdamerika war ich noch gar nicht.
Prinzipiell gefällts mir in Europa eigentlich immer noch am besten.
Ich war viel in Amerika unterwegs und da ist es natürlich auch toll.
Aber so alles in allem bin ich immer am meisten in Europa unterwegs.

Machst du momentan mit deinem Vater - der ja auch ein sehr begabter Musiker ist -
ein gemeinsames Projekt?


Ja das ist die alte Frage, dass ist leider sehr schwierig.
Wir würden gerne seit Jahren etwas zusammen machen und irgendwie kommen wir nicht wirklich zusammen.
Oft ist es so das ich dann für paar Monate keine Zeit habe, dann wenn ich Zeit habe hat er grade mal wieder keine Zeit oder jetzt macht er grade auch wieder einen Fernsehfilm.
Und dann hat er wieder zwei bis drei Monate keine Zeit. (lacht)

Aber wir sind dran, ich glaube irgendwann klappts schon noch.
Wir haben jedoch letztes Jahr ein paar mal zu zweit gespielt und dieses Jahr wollen wir weitermachen und mal gucken, vielleicht schafft mans ja auch mal irgendwie eine Platte zu produzieren.


Von deinen Festivals, Tourneen, Reisen zu Hause angekommen - wie schnell sitzt du wieder hinter dem Drumset?


Ich bin einer der die Sticks sehr gut in Ruhe lassen kann. (lacht)
Was manchmal auch nicht so toll ist.
Jetzt zum Beispiel, bin ich nach dem DSDS Finale fast zwei Wochen im Urlaub gewesen, habe nichts gemacht und dann gleich auf die Tour gegangen.
Und hier schau dir meine Hände an, das ist die absolute Katastrophe, die ganze Hornhaut ist weg! Also Ich hätte eigentlich bisschen was tun müssen, ein paar Tage vor der Tour. (lacht)

Und Deswegen....früher war ich echt fleissig, aber mittlerweile genieß ich eher die Pausen und guck das ich auch mal nichts mache.

Weil ich ja auch wieder so Schmerzen hab, auch im Ellbogen oder so Stellen habe, die dann am besten heilen wenn man sich auskuriert und nichts macht.


Gibts zu Hause ein Übungspad?

Doch Übungspad und Sticks liegen rum, und so ein bisschen Practice Zeug, was dann halt zu Hause landet und ich hab zu Hause auch einen Studioraum, aber da steht kein Drumset sondern nur Computer und Boxen...
Und da schraub ich dan Musik zusammen, aber nichts mit Schlagzeug.


Du bist jetzt bei den Fantastischen Vier seit 1993 dabei?

Richtig



Das sind 14 Jahre – wie hat dich dieser Zeitraum beeinflusst - musikalisch, persönlich?

Ziemlich umfangreiche Frage.
Da ist viel ... das ist eine lange Zeit 14 Jahre, da sind mehrere Stufen von Entwicklung enthalten.
Also als ich angefangen habe bei den Fantas mit 21, dass war natürlich das größte! Was man sich irgendwie gewünscht hat - dann mit einer großen Band auf Tour zu gehen.

Ähm aber ich war damals natürlich noch viel mehr Schlagzeugfixiert und in meinem Musikinstrument drin, also nicht so offen für das, was um mich rum passiert, damit meine ich was musikalisch passiert ist. Natürlich hat sich auch durch diese Band die Sichtweise auf Musikalität geändert. Die Band macht eine Musik, die sehr reduziert ist. Sowohl von den Beats her, wobei die Beats natürlich trotzdem sehr im Vordergrund stehen, also somit auch das Schlagzeug betreffend, aber es ist eben sehr reduziert. Da bekommt man eh eine andere Sicht der Dinge über die Jahre, eine andere Herangehensweise.

Des heisst jetzt nicht das man sich nur darauf fixiert, jeder von uns hört ja auch alle mögliche Musik, auch die Fantastischen Vier, keiner hört da ausschließlich Hip-Hop, im Gegenteil, eigentlich kaum mehr jemand hört da Hip-Hop. Sondern eher alles andere. Und die reduzierte Musik ist jetzt nicht einschränkend oder negativ gemeint, aber man kriegt natürlich eine andere Sichtweise der Dinge und das sind viele Stufen, die ich jetzt durchlaufen habe.
Aber ich möchte nichts missen.

Es hat Vor- und Nachteile wenn man auch so lange mit einer Band zusammenarbeitet, es gab auch die Phasen wo ich mich geärgert habe, weil jeder immer denkt du bist immer weg, du hast nie Zeit, dich kann eh niemand bezahlen für einen Studio Job, das denken dann die Leute.

Deswegen ruft dann auch niemand an. Es hat auch mal eine Zeit gegeben da war das alles eher ein Fluch wie ein Segen, sogar 4 bis 5 Jahre lang. Da haben die Fantas nicht so viel gemacht, ich hatte also viel Zeit, hab aber nichts an den Start gekriegt, weil das echt schwierig ist, wenn du bei so nem bekannten Act spielst, da kommt niemand mehr und fragt dich für irgendwas.
Sie denken du sagst dann eh kurzfristig ab oder willst viel zu viel Geld.
Mittlerweile macht es wieder richtig viel Spass, weil die Jungs sind ja auch älter geworden und nach der unplugged Geschichte 2001 war ja eine längere pause von 2 Jahren und man wusste überhaupt nicht ob es überhaupt nochmal ein Fanta Album geben wird und als sie sich dann entschlossen haben 2004 weiterzumache - das hat jetzt eine ganz andere Lockerheit, im Vergleich zu früher, es macht richtig Spass wenn wir zusammenkommen auf Tour gehen und auch bei den Proben. Wir haben Sessions gemacht, einfach mal rumgejammt.
Das haben wir 10 Jahre schon nicht mehr gemacht, dass war bei der ersten Platte so, dann für lange Zeit nicht mehr.
Und ja also es ist eine lange zeit, aber man entwickelt sich da sehr viel, durch viele Stufen.


Also mit der fortschreitenden Zeit mehr Reife, mehr Professionalität, mehr Lockerheit?

Ja aber auch mehr musikalische Reife oder mehr Musikalität. Man legt mehr Wert auf andere Sachen, im Vergleich zu früher. Weißt du, früher legt man vielleicht mehr Wert auf das "sich am Instrument auszudrücken" - durch Technik oder durch was weiss ich nicht alles, dass ist auch bei den Rappern so und mittlerweile legt man mehr wert auf das Musikalische. Man stellt sich die Frage "Was macht Sinn?" - "Ist das eher zuviel?" - "Lass ichs weg?".
Und solche Sachen kommen eher über die Jahre. Eine ganz tolle Entwicklung für mich war natürlich jetzt seit über 10 Jahren einfach auf riesigen Bühnen zu spielen, oder in riesigen Locations, das ändert dein Spielen auch.
Du kriegst soviel Feedback, auch von den Tonleuten am Anfang der Show.
Wenn du in Stadien spielst oder auch auf Open-Airs oder Festivals - bestimmte Sachen musst du da gar nicht machen oder versuchen zu machen, denn die wird man gar nicht hören.
Es wird zum Teil so hart gegained das du gar keine Ghostnotes spielen kannst, es hängt natürlich immer von der Band ab, aber man lernt viel dadurch das man über die Jahre in ganz großen Hallen spielt oder auf Open-Airs, da lernt man sehr viel, was man am besten spielt und was draußen ankommt und was eben nicht. Bestimmte verzwirbelte Sachen, lässt man irgendwann einfach weg und spielt eher auf die 12.
Und das sind Sachen die lernst du nie, wenn du nur in nem Club spielst






Wenn du mal das spielen mit den Fantas und mit Paul von Dyke vergleichst, gibt es da Parallelen, kann man das vergleichen?

Doch das kann man vergleichen, ich mach da gar keinen so großen Unterschied zwischen der Musik.
Ich spiel so wie ich spiel. Und natürlich passt man sich an und schaut das es passend ist und das ist eher was ich gerade gesagt hab.
Des geht eher in die musikalische Ecke, dass man überlegt, was spiel ich zu der Mukke, was spiel ich zu der Musik.
Aber das bin trotzdem ich, dass heisst wie ich die Schläge setze, oder wie mein Sound ist, das ist immer gleich und mein Timing auch und all diese Faktoren.
Deswegen ist es eigentlich egal ob ich hier mit den Fantas auf der Bühne spiele oder mit Paul van Dyke, ich mach trotzdem mein Ding und versuch aber trotzdem es unterstützend für das Projekt oder für die jeweilige Band zu schaffen, sodass es auch Sinn macht und mein Spiel nicht irgendwie ein Fremdkörper ist.
Oder aber man sich versucht zu profilieren, dann sticht das natürlich irgendwann hervor.
Ich versuch natürlich schon das, was meiner Meinung nach dahin gehört, anzubieten - in meinem Sound und mit meiner Energie. Insofern ist das nicht so ein großer Unterschied.
Bei Paul van Dyke ist der Unterschied das wir uns vorher noch nie gesehen haben und uns letztes Jahr quasi auf der B ühne kennen gelernt haben. Wir haben ein 4 stunden Set gespielt ohne Probe und das war auch schon für mich was ganz Neues vor über 10.000 Leuten und das gleich zwei Tage hintereinander.
Aber das ist ja geil, dennl das ist eher ein Jazz Approach gewesen, von einem Typ von dem man jetzt erstmal denkt, der macht Techno - der hat vielleicht von Musik gar nicht so viel Ahnung.
Das ist überhaupt nicht so. Ich war sehr sehr positiv überrascht, weil paul auch zu mir gesagt hat, ich soll einfach mal machen, er zieht mich dann auf wenn er Bock hat, wenn er Bock hat macht er auch mal nur ein Drumsolo und genau so wars! Ich hatte alle Freiheiten, konnte spielen was ich wollte und am Schluss war der total aus dem Häusschen, weils eben auch nicht so war, dass ich alles zugetrommelt habe - sondern wir haben zusammen musiziert. Das war schon überraschend, dass das mit jemanden aus dieser Musikrichtung klappt


Kommen wir mal kurz zu den Stöcken, mit denen du deine Grooves spielst - wieso sind deine Agner Signature Sticks denn grün ?

Schwierige Frage ... ich mag die Farbe grün schon sehr lange und ich hab irgendwie als ich dann zu Agner bin und die Sticks mir machen lies, wollte ich einfach ein 5a Modell was ein bisschen länger und einen Tick dicker ist.
Und irgendwie hat mich das normale Holz gelangweilt, dann hab ich mal gefragt ob das möglich wäre in grün und der hatte die Farbe und dann haben wir das gemacht.
Grün ist eben meine Lieblingsfarbe.
Die Aufkleber von tatze-tools sind ja auch grün. (lacht)


Ich hab gelesen du machst in deiner Freizeit viel Sport?

Ja gerade nicht soviel ... ich krieg schnell so eine Art "Tennis-Arm".
Geade wenn ich mit den Fantas spiele, denn das ist ein bisschen eine andere Art die Hi-Hat zu spielen, soll heissen ein bisschen steifer und lauter und das geht sehr auf den Ellenbogen.
Ich würde gern mehr Sport machen, als das momentan geht.
Früher hab ich viel gemacht.

Hattest du oder hast du eine Lieblingssportart?

Tennis und Fussball früher. Mittlerweile schau ich, dass ich auch ein bisschen Fitness mache um die Problemzonen aufzubauen. Radfahren - also auch Frische luft und Koniditionstraining.
Also ich müsst mehr machen. Bin grade bisschen faul geworden. (lacht)

Nochmal zur Musik zurück.
Welche Musik hörst du am liebsten, du hast grade gesagt ihr hört "Alles"?


Nee grade hör ich überhaupt keine Musik. Ich bin jetzt dieses jahr auch so abgeturned von den vier Monaten DSDS, da musste ich so viele Songs lernen. Über 100 Songs in den drei Monaten.
Und dann gleich wieder die neue Fanta Platte und sofort wieder proben ... da kriegt man auch schnell eine Stimmung ... wie sagt man „selten Bock drauf musik aufzulegen“ - wenn wir Musik hören, Abends im Tourbus zum Beispiel, oder auch mal Backstage, im Bus ist es meistens, Elektro oder Ambient Musik ohne Vocals meistens, also irgendwie kein House sondern eher so bisschen chilliges Zeug. Nach einem konzert auch mal irgendwie R&B - aber so richtig neu hab ich jetzt grade auch keine Platte, wo ich sagen würde die hör ich grad dauernd - momentan echt alles querbeet.


Du hast schon paar mal DSDS erwähnt, war es eine harte Zeit?

Es war auch eine lustige Zeit, aber einfach durch die Länge der Produktion wird das irgendwann wahnsinnig anstrengend, weil der Rhythmus nicht durchbrochen wird.
Es findet fast jedes Wochenende statt und wir fangen schon Donnerstags an zu proben, dass heisst das geht eigentlich von Donnerstag bis Sonntag und dann bist du zwei Tage zu Hause und dann musst du schon wieder nach K öln um zu proben, aber irgendwann so nach 10, 12 Shows - es wird ja auch nicht besser musikalisch oder gesanglich - wird es irgendwann anstrengend. Es ist eine Überdosis.
Wobei des sehr Spass macht, aber verdammt intensiv ist.
Am Snfang ist dann natürlich auch eher der sportliche Erfolg als Band zu sehen - du probst einen Song ein bis zweimal und musst es dann nageln, das ist eine Live Show da gibt’s keinen doppelten Boden, gar nichts.

Da wollte ich auch nochmal nachhaken, Wolfgang Haffner sagte zu mir im Interview, es ist schon eine ganz andere Geschichte wenn du live vor Kameras spielst, gerade als Drummer?

Ja ich bins gewohnt mittlerweile - (lacht) - wir machen uns da nicht so viel Kopf.
Für uns war jetzt auch schon die zweite Staffel DSDS.
Wir haben jetzt ja schon die letzte Staffel als Band gemach und dieses Jahr wieder, da gewöhnt man sich dran. Aber wenn du anfängst darüber nachzudenken und denkst dir "gleich fängt die Show an" und "gleich fängt der erste Titel an" und du denkst ein bisschen zuviel nach - dann passiert auch sofort was.
Also du vergisst dann beispielsweise den Sound umzustellen oder du vergisst das Tempo am Metronom einzustellen oder du fängst im falschen Tempo an.
Sowas passiert sofort, wenn du anfängst dadrüber nachzudenken.
Aber es ist bei uns auch schon Routine geworden live zu spielen.
Wir proben und dann wird die Show gemacht.
Und dann versucht mans so schnell wie möglich zu vergessen und dann nächste Woche wieder die nächste Show - das gleiche Spiel.
Es ist eine ganz besondere Situation, hast du live natürlich auch, nur das die Leute im Club da gucken und bei DSDS weißt du, okay da guckt fast ganz Deutschland zu, mit vielen Millionen Menschen.
Das ist natürlich Wahnsinn, aber da denkt man nicht immer drüber nach. Das ist einem ja auch im Fernsehstudio nicht so präsent, außer man denkt wirklich dauernd drüber nach.


Musikalische Leistungen der DSDSler?

Ich sag mal so.
Also es gibt bei uns gute Leute, aber die Guten werden ja teilweise auch gleich wieder rausgevotet.


Ich war grade in Amerika eine Woche und da war auch "Pop-Idol" und die waren auch so da waren noch 4 oder 5 drin und das waren nur Mädels und ein Typ und die können halt singen, ich mein da fällt dir gar nix mehr ein und in Amerika rufen die Leute für die an, die am besten singen können und nicht für den, der die süssesten blauen Augen hat - wobei man das pauschal nie steuern oder genau sagen kann, wer für wen aus welchem Grund anruft.




Was ist dir neben der Musik persönlich wichtig?

Einiges. Natürlich meine Kumpels, meine Familie - aber ein zweites Hobby oder einen zweiten Beruf hab ich eigentlich nicht. Was mir wichtig ist, ist natürlich meine Zeit mit Kumpels zu verbringen oder mit meiner Familie. Wenn man so viel unterwegs ist, ist dies oft schwierig. Da kriegt man auch hin und wieder, stinkige Kumpels, dir dir SMS oder eMails schreiben, das man nie da ist usw. Das ist schon manchmal alles nicht so einfach. Wenn du dann nach Wochen oder Monaten von einer Tour zurückkommst, dann willst du eigentlich erstmal die Decke über den Kopf ziehen und eine Woche das Haus nicht verlassen und einfach erstmal richtig ausspannen und das geht aber auch nicht. (lacht)
Denn es weiß jeder sofort - du bist zurück. Und deine Mutter, alle rufen an, Kumpels ...“komm mach mal..“ das ist manchmal nicht so einfach, aber was mir wichtig ist, ist das ich versuche die Zeit wo ich nicht unterwegs bin, wo ich nicht spiele, sinnvoll zu verbringen,
dass man sich mal ausruht oder auch mal in den Urlaub fährt. Das man so einen Gegenpol zum Musiker Dasein schafft, sonst ist es auch für mich nicht machbar.

Du hast ja auch schon sehr jung angefangen Drums zu spielen. Jeden kleinen Jungen fasziniert ja das Instrument am meisten wenn er anfängt, jetzt machst du es ja beruflich. Ist das Schlagzeug für dich noch dieselbe Sache wie vorher, oder gibt’s Momente wo du die Toms nicht mehr sehen kannst?

Ne gibt es nicht. Ich glaube das ist wie bei einem Sportler auch. Natürlich hast du manchmal keinen Bock zu trainieren aber prinzipiell ist es schon immer noch das, dein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Es ist immer noch so geil wie am Anfang. Das merkt man auch immer wieder, wenn wir anfangen zu proben. Als ich das neue weisse Set bekommen habe - wieviele Sets ich auch schon bekommen haben mag - du denkst dann "ah komm geil jetzt schrauben wir los", "stellen wirs ein", "bauens auf" ... es ist immer noch wie früher. Ich glaube das geht auch nicht verloreren bei der Musik. Natürlich wird man auch manchmal überdrüssig. Und denkt sich ja jetzt wäre ich auch mal froh wenn ich einen Monat keinen Gig hab, aber nach einem Monat gribbelts auch wieder und man will mal wieder was machen.

Dein Set Aufbau ist eher minimalistisch, wenn ich das richtig sehe?

Ja das hat sich überraschend wieder ein bisschen geändert, wie du gesehen hast. Früher hatte ich kaum Toms.

Was wolltest du fragen?

Kommts du mit weniger besser zurecht?

Ich glaub ... verschiedene Drummer, die ich manchmal sehe, denen würde ich auch gern mal das halbe Schlagzeug wegnehmen, denn dann würden die das spielen, was dahin gehört. So ein bisschen hab ich das auch damals bei mir gemacht, bei Konzerten, damit du nicht so viele Möglichkeiten hast. Wenn du da noch ein Splash, da noch eine hohe Tom hast, irgendwann benutzts dus auch und am Anfang von den fantas hat ich mein ganz großes Set, 1993 auch mit Doublebass-Fussmaschine und 4 Toms usw. und irgendwann bin ich dann eher davon weg gekommen und dachte "neee konzentrier dich mal auf kick, snare und hihat". Das ist auch das wesentliche in der Hip-Hop Musik. Alles andere ... Toms kommen nie vor bei Hip-Hop. Jetzt schon eher, aber früher nicht. Und da hat man eine nach der anderen Tom abgeschraubt, auf Tour. Erst das eine Tom, dann das andere, das Standtom weg, dann paar Crash Becken weg. Aber mittlerweile hab ich wieder ein relatives Standardset. So ein Set wie da oben hab ich jetzt auch bei DSDS gespielt und da brauchst du auch alle Möglichkeiten, Toms, verschiedene Snares usw.
Aber so eine Zeit lang mal auf einem reduzierten Set würd ich jedem Drummer empfehlen, das ist eine gute Übung, echt.
Dann hast du keine Ablenkungen und konzentrierst dich eher darauf ,wo du die schläge hinsetzt , von Time her und wie es klingt, anstatt zu überlegen "wo hau ich jetzt drauf".


Mal kurz weg vom Schlagzeug, hast du Lieblingsfilme, Lieblingsserien?

Puhhhh ... ich bin eher Filmfan, auf jeden Fall aber ich bin jetzt auch lange nicht mehr ins Kino gekommen. Ich bin wenn dann so ein DVD Freak, da kriegt man natürlich auch die meisten Filme und sonst sind wir hier auf Tour gerade schwer auf dem Serientrip, natürlich alles auf DVD. Lost haben wir uns jetzt die zweite Staffel angeguckt. 24 ist meine absolute Lieblingsserie, da sind wir jetzt bei der sechsten Staffel. Und sonst - die Sopranos, wenn dir das was sagt. So Serien sind halt super geil. Kann man eben dannw enn man Lust hat auf DVD angucken. Ins Kino komm ich sehr selten, schaue dann wie gesagt die meisten Filme auf DVD an.

Hast du zu Hause einen Proberaum?

Ich habe einen Proberaumstudio unweit von mir zu Hause, mit dem Bassist hier von den Fantas, Markus köstler, spielen ja schon zusammen seit ich 13 bin. Den nehm ich auch überall hin mit, hab ich auch hierher zu den Fantas mitgenommen. Wir machen Musiktechnisch eigentlich fast alles zusammen. Und wir haben auch ein Studio / Proberaum in Stuttgart, wo wir auch mit den Fantas schon oft geprobt haben oder irgendwelche Demos aufgenommen haben. Aber ich bin ehrlich gesagt auch faul. Ich mach gerade sehr wenig, dass ist oft mehr ein Abstellplatz wie ein Proberaum, da steht auch manchmal nicht mal ein aufgebautes Set sondern irgendwie Kisten wo Zeug drin ist. Aber zu Hause hab ich gar nichts.



Kommen wir mal zu Roland Peil und dir, ihr gebt die Grooves bei den Fantastischen Vier vor - gibt es da auch eine Freundschaft mittlerweile?

Nee wir hassen uns. Hast ja gemerkt vorhin. (lacht)
Ja der Roland ist schon ein geiler Freak. Seit wir mit der großen Band spielen, 1999, ist jetzt auch schon bald 10 Jahre, momentan 8. Roland kann man nur gern haben als Typ, so wie er drauf ist. Ein super offener Mensch, sehr lustig, ist einfach nur geil mit ihm Musik zu machen. Er spielt natürlich auch klasse. Hat bei den Fantas jetzt nicht soviel Freiraum wie wo anders. Aber ich glaub das macht nichts. Wir haben alle soviel Spass auch wenig zu spielen, alle die hier jetzt in der band sind und Spass wenns einfach nur grooved. Es geht tierisch ab, aber der Roland ist jetzt so ein Wahnsinnstyp, ich weiss nicht ob du den mal mit seiner eigenen Band hast spielen sehen. Da fällt dir das Auge ab, der spielt in seiner eigenen Band so ein gemischtes Setup, Drumset und Percussion mäßig, mit F üssen und teilweise Snares, da schnallst du ab - das ist unfassbar. Clave hier mit dem Fuss, da ein Hiphop Beat, das ist einfach unfassbar.


Wie war für dich bis jetzt die Fornika Tour?

Gut, durch die aktuelle Clubtour können wir ja auch austesten, welches Programm wir dann auf den Festivals spielen, in den kleinen Clubs ausprobieren, wie die Setlist ankommt, wie die Reihenfolge ankommt, wie manche Songs kommen, dann tauschen wir auch öfters mal was - oder wir probieren wie vorhin beim Soundcheck mal kurz was neues aus. Die Clubs sind natürlich kleinere Locations. Was nicht schlimm ist, was auf der B ühne mehr Spass macht oft, weil du näher an den Leuten dran bist und richtig was zurückkommt, aber so herum wird’s natürlich schwierig.
Wir haben eigentlich viel zu viel Zeug dabei, Instrumente, PA, viel zu viel Technik dabei, für diese kleinen locations. Und oft ist dann auch Backstage mit dem Platz schwierig aber so ist es, dass wusste man ja vorher. Jetzt haben wir ja noch 5-6 Tage und dann geht’s auf die ersten Festivals. Aber es ist schon mal lustig, im Rahmen der Clubtour ein paar mal im Ausland zu spielen, Belgien, London, Übermorgen in Paris. Und das war bis jetzt klasse. In London waren 2000 Leute da, obwohl es niemand gedacht hätte. War klasse. Also so eine Clubtour ist immer geil. Wenn wir dann in den großen Hallen stehst, im Winter - das ist auch geil. Die Bühne ist so wahnsinnig und das Licht so erschlägt. Aber das Konzerterlebnis selbdt ist für Band wie Zuschauer nicht das gleiche wie in den Clubs. In der großen Halle versuchst du eher dein Konzert "runterzuperformen", wie es gedacht ist - schon mit
Energie - aber du reagierst nicht auf Sachen und im Club ist es halt so wie es ist. Da wird auch mal länger geredet oder da und hier mal was gemacht. Das macht schon Spass.




Hast du eigentlich ein Lieblingsessen?

Nee ... und das ist auch gut so auf der Tour ... wir haben örtliches Catering. Ich esse ansonsten sehr gern alles was asiatisch gut gekocht ist, italienisch – bin nicht so wahnsinnig wäherlisch was Essen betrifft.

Wie denkst du über deine Zukunft nach, nach so vielen fantastischen Jahren mit den Fantas?

Dass das nicht ewig weiter geht, dass ist schon klar. Aber das dachte ich schon ein paar Mal. Ich bin jetzt auch nicht komplett davon abhängig. Ich mach ja auch ganz viele andere Sachen und es ist schon so wie es jetzt ist eigentlich ideal. Das Ding ist jetzt mittlerweile so groß, das man da auch wahnsinnig planen kann und wir wussten schon vor einem Jahr wie dieses Jahr ungefähr sein wird und das machts natürlich leichter seine ganzen anderen Aktivitäten zu planen oder auch mal ein neues Projekt anzufangen.

Grade hab ich wieder was eigenes angefangen seit Anfang des Jahres. Wo man noch nicht so richtig drüber sprechen kann, aber es ist auch so ein Bandprojekt Richtung Coldplay / U2. Da haben wir schon im januar aufgenommen. Gerade arbeite ich daran, dass man im Herbst was zum Anbieten hat und ansonsten ist das Jahr auch Ruck-Zuck rum. Wir spielen mit fantas über 60 shows dieses Jahr, dann im August / September die Shows mit Paul van Dyke und im November geht schon wieder die tour los mit den Fantas bis Weihanchten und dann ist das Jahr vorbei.
Insofern möchte mich schon wieder was eigenes machen hab ich ja grade angedeutet und versuche wieder mehr zu machen, denn die letzten drei Jahre habe ich nur gespielt und das macht auch wahnsinnig Spass - aber irgendwann ist auch der Punkt erreicht wo man wieder mal was eigenes produzieren will. Ich hab immer eigene Sachen gemacht auch als Kind hab ich schon mit dem Vierspurrekorder Tracks geschraubt, demos gemacht, dass fehlt mir schon ein bisschen, wenn du immer mit anderen Leuten was machst, macht das klar auch Spass, aber irgednwann denkst du jetzt will ich mal wieder einen Song machen so wie ich ihn will und das versuch ich jetzt wieder verstärkt zu machen. Was nicht heisst das ich jetzt weniger spiele, aber so ein bisschen selektiver an die Sachen herangehen werde.

Scrap by drumpress.

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